[Frank Gerlach, FVA Aachen] :
Im Jahr 1997 gab es Ende Oktober (30./31. 10.) eine eindrucksvolle
Ostwellenlage. Dabei wurde die Welle vom Ith selbst ausgelöst und
der Einstieg war direkt über dem Ort Bisperode, quasi am Ausklinkpunkt
möglich.
Am 31.10. startete ich mittags erst als Mitflieger in der ASH 25. Das
Steigen betrug etwa 1,5 m/s und es ging auf etwa 1000m über Platz.
Das Steiggebiet erstreckte sich bis an das Ende des Hils. Nach einem Flugzeugwechsel
startete ich am Nachmittag mit der ASK 21. Der Windenschlepp ging direkt
durch den Rotor, wo sich auch eine zarte Wolke gebildet hatte. Über
dem Ort betrug das Steigen bis zu 2 m/s. Wir erreichten eine Höhe
von 2300m, bevor wir abbrechen mußten, da der Bodennebel von Norden
her über den Ith schwappte und den Platz dichtzumachen drohte. Im
Abstieg trafen wir wohl das Steigzentrum, als bei 130km/h und voll ausgefahrenen
Bremsklappen das Vario bei Null stand. Die höchsten Flugzeuge hatten
an diesem Tag die FL 100 erreicht.
Die Einheimischen berichteten, das diese Ostwellen schon häufiger
angetroffen wurden, allerdings in größeren zeitlichen Abständen,
da oft nicht mehr geflogen wurde, wenn nicht gerade Gastvereine anwesend
waren.
[N.N., FVA Aachen]:
Freitagmorgen (31.10.97) wurde es wieder nötig, mehr als
ein Flugzeug aufzurüsten, da noch Carsten, Ola und Holle eingetroffen
waren. Nachdem die Bisperoder ASK 21 schon eine Weile in der Welle hing,
starteten auch Holle in der 27 und Carsten und ich im ALF. Es ging bis
über l000m und Carsten flog erst einmal das Tal vor Ith und Hils ab,
wo es auf der ganzen Strecke trug. Über Funk kam die Meldung, daß
es über Bisperode bis auf 2000m ging. Da Alete auch erkältungsgeschädigt
war, wollte er nicht selbst fliegen, sondern von mir in der 21 durch die
Gegend geflogen werden. Also zurück zum Platz zum Pilotentausch.
Carsten konnte sich allerdings nicht für eines der Landefelder
entscheiden und landete auf halber Strecke dazwischen. Alete hatte sich
in der Zwischenzeit schon um das Aufrüsten der VA gekümmert.
So konnten wir kurz darauf starten, während Ola zu Carsten in die
ASH einstieg.
Der Windenschlepp ging direkt durch eine kleine Rotorwolke und nach
dem Ausklinken war man fast sofort im Steigen. Es ging mit bis zu 2m/s
hoch und der Anblick war überwältigend: Vom Ith an nach Norden
und Osten breitete sich Bodennebel aus, soweit man schauen konnte und formte
die Konturen der Landschaft nach. Nur der Harz ragte daraus noch hervor.
Nach Süden war dagegen alles frei.
Die höchsten Flugzeuge hatten inzwischen die 3000m erreicht. Vom
Boden kam die Meldung, daß der Nebel langsam den Platz dichtmacht,
dabei sah von oben alles noch harmlos aus. Als letzte stiegen wir dann
auch ab; das Steigen war stellenweise so gut, daß die ASK selbst
mit ausgefahrenen Klappen bei 150 km/h nicht sank. Wir schlüpften
durch das letzte Loch und flogen in die Platzrunde.
Das Wetter am Boden war der krasse Gegensatz zu dem, das man fünf
Minuten vorher erlebt hatte: Es war kalt, neblig und windig. Nach so einem
Erlebnis
fragt man sich schon, wie ein harmloser Hügel eine solche Welle erzeugen
kann. Vielleicht hat der Ith wirklich magische Kräfte‘? Benno kam
an diesem Tag übrigens pünktlich zum Abrüsten, nachdem er
erstmal angesichts des Nebels weiter nördlich nicht geglaubt hatte,
daß man fliegen könnte.
[Knut Rieckmann, LSV Hameln]
Berichtsdatum: 25.11.99
Formular "Erfassung Wellenflüge Luftsportverein Hameln"
Name des Piloten:
Jan Pfleiderer
Verein:
LSV Hameln
Flugzeugtyp:
ASK21
Kennzeichen:
D-6037
Datum des Fluges:
31.10.97
Startzeit UTC:
9:40
Landezeit:
12:14
Windrichtung und Stärke: Boden:
ruhig, Höhe: Südost, ca 20 km/h?
Startplatz:
Bisperode
Startart:
Winde
Schlepphöhe:
300m (Seilriß)
Höhengewinn im Hangwind wo und welche Höhe: ---
Beschreibung des Hangwindes: ---
Beschreibung der Bewölkung:
diesig (Inversion?), Staubewölkung am Ith, aus Richtung
Hannover zieht eine geschlossene Wolkendecke in niedriger Höhe heran.
Steigen im Hangwind m/sec: ---
Erreichte Höhe im Hangwind: ---
Wie war der Einstieg in die Welle erkennbar:
laminares Steigen sofort nach dem Ausklinken, max 1,5 m/s
Höhe und Ort des Einstiegs in die Welle, Steigwerte:
zwischen östl. Platzgrenze und Dorfkante Bisperode
Größte erreichte Höhe und Position: 1200m (nachmittags
von anderen Fliegern über 3000m)
Wo waren Sekundärwellen:
Freie Beschreibung des Wellenfluges:
Steigen nach dem Ausklinken, parallel zum Hang bis Ithwiesen in 1000m Höhe,
keine
Höhe verloren.
Bild1: Standort Winde, Richtung Ost (Ith)
Bild 3: nach dem Ausklinken, Richtung Südwest
Bild 4: nach dem Ausklinken, Richtung Ost (Ith), weiter hinten rechts
Thüster Berg, links Osterwald
Bild 5: Standort Schecken, Ort rechts unten Behrensen, Mitte Bessingen,
zwischen Ith Nordkopf und Osterwald Coppenbrügge
Bild 6: Standort Schecken, Ort rechts in Bildmitte: Bäntorf,
rechts Osterwald, links Nesselberg
Bild 8: Standort Bisperode Halle, links im Vordergrund: Rotorwolke
über Behrensen, dahinter Süntel mit Steinbruch, rechter Bildrand
Deister
(Fehlt hier leider...)