Leewellenflüge im Raum Ith (Thüster Berg, Hildesheimer Wald) am 11.10.08
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Bericht von  Koen Vanderputten, VZP (Belgium)
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Datum: 11/10/2008
Zeitbezugssystem:  UTC
Startzeit: 12:10
Landezeit: 18:30
Startort: Hellenhagen
Höhenbezugssystem: QFE (Platzhöhe 180m )
Flugzeugtyp: LS6   ggfs. Spannweitenangabe: 15m
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Bodenwindrichtung: Sud bis Sud West
Bodenwindst%E4rke: Schwach - Der Ith trägt nur bis 50m über Kamm
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Einstieg in die Welle: 16:40 Steinbruch Ith
Einstieg aus: Hangwind bis 320m und dan 30° von Hang abgeflogen (fast Ost Westlichen Richtung) gleich in die laminare Strömung von der Welle.
Einstieg in Höhe: 320m (500m AMSL)
Steigwerte: 0.5m/s bis 0.9m/s
Erreichte Höhe: 920m (1100m AMSL) am Steinbruch
Ausdehnung des Steiggebietes: Zweite Welle gefunden etwa 5km südlich an dem Windpark in der Nähe von Hellenhagen.
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Höhenwindrichtung: Unverändert
Höhenwindstärke: Unverändert
Temperaturangaben (Inversionen?): Inversion >400m

Bericht von Töffi (Christoph Schwahn, FFG / Weper):
War am Samstag mit D-KOND am Ith. Dort wieder Hangfliegen mit dem Messer zwischen den Zähnen zu sehen, knapp eine Spannweite zwischen sich begegnenden Flugzeugen (d.h. der entgegenkommende weicht gerade mal so viel aus) und dazu noch die Gleitschirmflieger nur wenig drunter. Hang ging 50 bis maximal 100 m über Baumwipfel, mit abnehmender Tendenz, die ich dann nicht mehr ausprobieren wollte. Habe den Motor gestartet, weil ich nach übermäßiger Steigleistung bereits an der Weper durchaus Wellchen vermutete, und bin über dem Lennehang zwischen Kirchbrak und Halle fündig geworden. Konnte mir dort in bequemer Höhe zwischen 800 und 1050 m MSL die Hangfliegerei am Ith ansehen. Einmal wurde es dünn, so dass ich nach unten durchfliel, aber mein Motor hat mich schnell wieder hochgebracht und 3,5 m/s Steigen, die er üblicherweise nicht bringt, veranlassten mich, am Ort zu bleiben, was richtig war. So habe ich insgesamt drei Stunden geflogen, bin anschlíeßend zur Weper zurückgerattelt und habe dort ebenfalls in etwa 800 m MSL nochmal ein Wellchen gefunden, bis ich dann gegen 17Uhr 30 Ortszeit gelandet bin.

Bericht von Klaus (Reimann, LSV Ith Eschershausen):
am 11.10.08 habe ich den für mich bisher interessantesten Wellenflug gemacht. 

Zeitbezugssystem:  UTC
Startzeit: siehe Loggerschrieb
Landezeit: dito
Startort: Ithwiesen
Höhenbezugssystem:  QNH
Flugzeugtyp: Ventus 2cT-18      ggfs. Spannweitenangabe:
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Bodenwindrichtung: 240 Grad
Bodenwindstärke: ca 18 km/h
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Einstieg in die 1. Welle:  Holzen
Einstieg aus:      Winde + Turbo
Einstieg in Höhe: ca 1100m
Steigwerte: max 2,2 m/sec integriert
Erreichte Höhe:  max. ca. 2650m
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Höhenwindrichtung: 250 Grad
Höhenwindstärke:max 46 km/h
Temperaturangaben (Inversionen?): rel. tiefe Inversion
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 Nach dem Windenstart auf den Ithwiesen stieg ich mit dem Turbo in Richtung Einbeck auf ca. 1300m NN; schon während des Steigfluges konnte die erwartete Schwingung der Luftmasse erkannt werden; dann gings nach Holzen , wo eine deutliche Rotorwolke stand; vor und über ihr war schwaches Steigen bis 1300m; nun flog ich den bekannte Wellenplatz über den Duinger Seen an: auch hier nur schwaches Steigen ; das beste Lee der Gegend gibt es bei dieser Windrichtung am Kahnstein, daher flog ich gleich weiter auf die auch hier stehende Rotorwolke zu: vor der Wolke ging es mit über 2 m/sec laminar hoch; diese Welle flog ich aus bis knapp 2000m aus, dann lockten die nächsten Rotoren; mit dem Wind fliegend traf ich das nächste schwache Steigen bei Gronau, es ging gleich weiter zum Hildesheimer Wald; hier war das Steigen deutlich ausgeprägter und wurde bis knapp 2700m ausgeflogen (wär vielleicht sogar noch höher gegangen); der nächste und letzte Rotor in Windrichtung stand über der BAB Raststätte Hildesheim, auch hier ging es hoch; um das Schwingungsfeld zu dokumentieren in weitem Bogen Richtung Süd und wieder West; nächste Aufwärtsschwingung: im Lee der Hohen Schanze bei Lamspringe; nun lösten sich die Rotore leider auf, daher flog ich zum Kahnsteinlee zurück (mit Erfolg), sucht kurz in Richtung Deister (ohne Erfolg) und flog zurück nach Holzen; von hier aus konnte der Kamm der Wellenwoge durchgehend bis Bodenwerder und zurück geflogen werden (hallo Töffi, unsere Frequenz ist 123,37!); zum Abschluß erfolgte die Landung trotz stetem Steigens südlich Holzen wegen akuten Kaffeedurstes!

Ich denke, aus dem Loggerschrieb kann gut die Lage der Wellenkämme und Täler an diesem Tag abgeleitet werden.
Die Atmosphäre war oben so trocken, daß es k e i n e Lentis zu sehen gab, die Entscheidungen im Flug erfolgten durch Rotorwolken mit einer Oberseite in ca 1100m NN und durch meine Modellvorstellungen eines Wellensystems.

ps.: Zur selben Zeit flogen zig "Hangpolierer" am Ith in Ameisenkniehöhe weil 1. der Bodenwind so schwach war und 2. der Hang z.T. im abwärts zeigenden Bereich der Schwingung lag.


Flugweg von Koen (rot) und Klaus (türkis)