Leewellenflüge am Thüringer Wald vom 24.02.08
[Michael Krannich, Crawinkel] 

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Endlich hoch hinaus aus der Winde (Leewelle am 24. Februar 2008)

Gestern war es endlich soweit - wir haben das erste Mal richtig Anschluss an die Leewelle des Thüringer Waldes aus dem Windenstart geschafft.

Begonnen hatte alles Samstagmorgen, als Micha Kuderna anrief und mich fragte, ob wir denn nicht bei dem schönen Wetter am Sonntag Flugbetrieb machen wollen. Nach langem Überlegen bin ich also Samstagabend wieder heimgefahren und habe meine DG nach Crawinkel geholt.

Am Sonntagmorgen schaute ich gegen 7:30 Uhr auf www.flugwetter.de nach den Möglichkeiten für diesen Tag. Thermik war sehr schwach angesagt, aber eine leichte Wellenmöglichkeit schien gegeben.
Nachdem der Wind am Boden ca. 10 kt aus 230-240 Grad hatte, startete Adolf mit seinem UL und meldete Rotoren und über Ilmenau laminares Steigen.

Also wurde der Segler aufgebaut und die Winde vorbereitet. Da am Himmel gar nichts wellentypisches zu erkennen war, ließen wir uns aber Zeit und genossen das frühlingshafte Wetter. Der Wind am Boden war eher schwach.

Um 11:12 Uhr UTC war es dann soweit und ich startete an der Winde. Der Schlepp war sehr ruhig. Die Ausklinkhöhe betrug gerade einmal 850 m MSL. Ich konnte sehr zerrissenes Steigen ausfindig machen und etwas Höhe gewinnen. Es hatte den Anschein, als ob man in einem relativ "zahmen" Rotor mit leichtem Thermikeinfluss fliegen würde. So kämpfte ich nun eine gute Stunde, bis ich den Anschluss ans schwache laminare Steigen in ca. 1050 m MSL endlich geschafft hatte. Von dort an ging es nur noch nach oben. Die Steigwerte betrugen im Schnitt nur 0,1 - 0,3 m/s. Kurzzeitig konnte ich mit ca. 1,0 m/s steigen.

Der Wind kam in der Höhe aus Südwest und nahm mit der Höhe immer weiter zu. Die höchste Windgeschwindigkeit betrug zirka 70 km/h in 2500m MSL. Ich konnte bis 2600 m MSL steigen, dann war nur noch +/- 0 m/s drin.

Olaf Kriese, der einige Zeit vor mir schon mit Hilfe des Klapptriebwerks von Alkersleben aus in die Welle gestartet war, konnte kurzzeitig über 3000 m MSL steigen. Natürlich wurde das Wellenfluggebiet aktiviert.

Wir beide sind einige Zeit zusammen geflogen und genossen diesen wunderschönen Segelflugtag im Februar!

Da es nicht mehr höher ging, entschloss ich mich, die Höhe abzubauen und landete um 15:11 Uhr UTC, also nach genau 3:59 Stunden wieder in Crawinkel.
Nachdem es am 29.12.2007 zumindest klappte, aus dem Windenstart in die laminare Strömung zu gelangen, ist nun klar, dass man auch aus der Winde Anschluss nach ganz oben bekommen kann - eine günstige Alternative, wenn man keine 50 Euro für einen F-Schlepp bezahlen muss 8)

Einige Bilder und der Flugweg mit Barogramm.

Am Ende noch mal herzlichen Dank an Micha, Renate und Adolf, die einen unvergesslichen Tag ermöglicht haben.