Leewellenflüge vom 15.01.06 am Harz
[
Ronald Rousseaux und Carsten Pohl, Braunschweig]
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Wir sind von Braunschweig aus mit Motorkraft zum Brocken geflogen und haben eigentlich nicht mit einer Welle gerechnet. 
Es ging dann doch zwischen Eckertalsperre und dem Brocken mit ca. 0.5 m/s von 2000 m hoch bis 2500 m. Richtung Clausthal hat es noch einige km mit 0 m/s getragen, ging aber erstmal nicht höher. 
Nach einigem Rumsuchen sind wir dann bis 3700 m gekommen. Bremen hat uns freundlicherweise eine Freigabe gegeben.
In 1000m war nur sehr schwacher Wind,
oberhalb 1500 m nahm der Wind aus Südost kräftig zu. In 2500 m hatten wir 60 km/h, aber in den Harztälern fuhren Heißlufballone und bewegten sich nicht.

Das ganze im Blauen, keine Wellenwolken zu sehen aber Super Sicht.

 

 


Darstellung der IGC-Daten:

 


Flugweg - Flughöhe farbcodiert

 


Flugweg - Steigen/Sinken farbcodiert 

 


Barogramm - Steigen/Sinken farbcodiert

 


Variogramm - Flughöhe  farbcodiert

 


Vario - Statistik

 


3D-Ansicht aus S - Steigen/Sinken farbcodiert

 


 

Interessant ist die Tatsache, daß gleichzeitig Leewellen - die ja einer Inversion knapp über Hindernishöhe zur Auslösung bedürfen - zeitgleich an den niedrigen Erhebungen im Raum Salzdetfurth und am - fast 1.000 m höher aufragenden - Brocken erflogen werden konnten.

 

Die nachfolgenden 12:00Uhr-Temps - insb. der von Halle-Oppin  (desgl. Lindenberg, Meiningen scheint gestört...) - zeigen eine mächtige Temperaturumkehrschicht im Bereich zwischen 200/300m NN bis ca. 1.500m NN. Es erscheint (aus Laiensicht!) plausibel, daß für die Salzdetfurther Wellen die Grenzfläche der Untergrenze Träger der vom Relief ausgelösten Schwingung war, wohingegen das Brockenmassiv die obere Grenzfläche zum Schwingen angeregt haben mag. Ein Durchsteigen vom unteren System zum oberen scheint nicht möglich gewesen zu sein.